22 avril 2013

Am Anfang war das Wasser, Teil 3

Langsam tut es nur noch weh. Zunächst musste ich nur die Szenerie beschreiben (Teil 1), dann mit ein wenig Sarkasmus aushelfen (Teil 2). Nur jetzt fällt mir (fast) nichts mehr ein. 

Aus Tagen wurden Wochen, aus Wochen Monate. Die Lieferzeit dieses einen bestimmten Holzes, das nur in Schweden erhältlich ist, aber so unbedingt erforderlich war, beträgt drei bis vier Wochen. So hieß es. Nach sechs Wochen ist es dann also tatsächlich da.

Es ging los. Der Parkettleger beginnt seine Arbeit mit der Ansage "Ende nächster Woche sind wir fertig. Die Zimmer und das bissl Schiss Flur geht schnell." Ende gut, alles gut? Eh... Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Von wem stammt eigentlich dieser beschissene Satz?

Nein! Das konnte unmöglich das Ende vom Lied sein. Am zweiten Tag stellt der Parkettleger fest, dass das Holz, was 6 Wochen brauchte, um 1800km zurückzulegen, unbrauchbar ist. WTF? Wieviel Pech kann man eigentlich haben? Holz darf/muss einen Wasseranteil von neun Prozent haben, wenn es verlegt werden soll. Unser Holz: 16 Prozent. Verlegt man das Holz, wird es sich bei der nächsten Hitzewelle oder beim nächsten Heizen zusammenziehen, was Fugen in Breite eines Zollstocks zur Folge hätte. Nahe liegender Verdacht: Unsere Wohnung ist bestimmt noch nass! Falsch. Boden: 1 Prozent Feuchtigkeit, Wände: 0 Prozent, Luft neun Prozent. "Das habe ich in 33 Berufsjahren noch nicht erlebt", so der Parkettleger. 

Das verlegte Holz muss also wieder raus. Ausgang offen. Un. Fass. Bar. Das ist wie, als hättest du vier Monate kein Bier getrunken, dann wird dir Ende nächster Woche ein ganzer Kasten versprochen und kurz vor Ende heißt es "Ne, sorry, das Bier ist verdorben." Wie soll man da eigentlich noch reagieren: Hysterie? Depression? Amok? Keine Sorge, das ist alles nicht mein Stil.

Fortsetzung folgt. Leider.